Gouache und Aquarell auf Papier
Höhe 30 cm, Breite 23,2 cm
Vorliegendes Blatt zeigt eine Szene im Freien, vermutlich in einem Landschaftspark. Im Vordergrund eine Gruppe von vier Personen: eine Dame auf einem Stuhl sitzend, zu ihrer Rechten eine stehende junge Frau mit großem rosafarbenen Sonnenschirm, wiederum neben ihr ein Hund. Auf der linken Bildseite ein vertrautes Paar, sie auf einer Bank sitzend, er auf dem Boden rastend, ein Buch lesend. Im Hintergrund, räumlich getrennt durch eine Balustrade, ist eine weitere Partie im Gespräch zu sehen.
Über die Person Jean Baptiste Mallets (1759-1835) ist nur wenig bekannt. Seine Ausbildung erhielt er zunächst bei Simon Julien in Toulon und wechselte später zu Pierre-Paul Prid'hon nach Paris. Er stellte zwischen 1793 und 1827 bei jedem Salon aus, wobei er 1812 die Medaille zweiter Klasse und im Jahre 1817 die Medaille erster Klasse gewann.
Nur wenige Porträts von seiner Hand sind bekannt, denn er bevorzugte anmutsvolle klassische Szenerien. Zu Ansehen brachte er es jedoch vor allem durch Gesellschaftsszenen im Medium der Gouache, welche nicht selten modischer oder libertiner Natur waren; stets elegant und gleichsam raffiniert im Stile Louis-Philibert Debucourt und Louis-Léopold Boilly, zudem bemerkenswert auf Grund der brillianten und delikaten Pinselführung. Jene Bilder offenbaren Mallets Studium der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts hinsichtlich zahlreicher Details wie die Transparenz und Transluzenz von Kristall oder die glänzende Stofflichkeit von Satin und Seide.
Mallets minutiös genauen Bilder zählen zu den besten bildlichen Quellen zeitgenössischer Einrichtung, Dekoration, Mode und Interiors. Sie erfreuten sich ausgesprochener Beliebtheit und waren auch im Medium des Drucks erhältlich.
Weitere Bilder Mallets finden sich im Musée Cognacq-Jay, Paris; the Forsyth Wickes Collection, New York, National Gallery of Art, Washington.
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