Meissen, c. 1725-28
Hard-paste porcelain
29.5 x 0 cm (11 ⁵/₈ x 0 inches)
Die Balustervase auf rundem Standring mit langem zylindrischem Hals und erweiterter Mündung geht in Form und Dekor wohl auf ein chinesisches Famille-verte-Porzellan aus der Sammlung Augusts des Starken zurück, welches jedoch heute nicht mehr im Bestand der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden nachweisbar ist. Nach diesem Vorbild wurde ein ganzer Satz Vasen im Auftrag August des Starken gefertigt (dies belegt die unterglasurblaue Augustus Rex-Marke auf dem Vasenboden), die vermutlich für die Ausstattung des Japanischen Palais vorgesehen waren.
Die Bemalung ist in Eisenrot, Kupfergrün, Violett und Gelb gehalten und gliedert sich in Dekoration des Korpus und jener des Vasenhalses. Die Wandung des Korpus wurde durch vier senkrecht verlaufende, grüne Linien in vier Kompartiments unterteilt. Diese wurden jeweils mit einer ebenfalls grün gerahmten Kartusche vor einem ebenmäßigen eisenroten Muster im Hintergrund versehen. In jenen vier Vierpaßfeldern befinden sich traditionelle chinesische Dekore, die die Blumen der vier Jahreszeiten darstellen: Päonien (Emblem des Frühling und Symbol für Reichtum und Rang), Lotus (Emblem des Sommers und Symbol für stete Harmonie), Chrysanthemen (Emblem des Herbst und Symbol für ein langes Leben und Fortdauern) und Prunus (Emblem des Winters und Symbol für ein langes Leben, Ausdauer und Hoffnung). Die Dekoration des Korpus schließt nach oben und unten hin zunächst mit einem Lotusblattring in Eisenrot ab, auf den der krupfergrüne Standring bzw. ein Blattring selbiger Farbe folgt. Der Hals wurde mit sechs Feldern mit Lotusblütendekor geschmückt. Das eisenrote Muster des Vasengrundes wurde aus runden Einzelelementen mit eingeschriebenem Vierpass zusammengesetzt, die der Form antiker chinesischer Münzen entsprechen, die seit dem 7. Jahrhundert im Reich der Mitte verwendet wurde. Ihre Form reflektiert die damalige Weltanschauung, die Erde sei als quadratisches Gebilde dem Himmel als einen sie umgebenden Kreis eingeschrieben; ihre Darstellung gilt als ein Symbol für Wohlstand.
Sammlung Darmstaedter, Berlin
LiteratureLudwig Schnorr von Carolsfeld, Die Sammlung Darmstaedter, Berlin. Europäisches Porzellan des 18. Jahrhunderts. Auktionskatalog Rudolph Lepke, Nr. 1933. Berlin 1925, Kat.-Nr. 92, Abb. Tafel 26; Ulrich Pietsch/ Kristian Jakobsen, Frühes Meissener Porzellan. Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen, Katalog zur Ausstellung im Hetjens-Museum, Deutsches Keramikmuseum, Düsseldorf, 19. Januar- 6. April 1997, München 1997, S. 49, Kat. Nr. 25.
REF No. 0010-
Teile aus dem Service für Graf Karl Wilhelm Finck von Finckenstein (1714-1800)
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Johann Joachim Kaendler (1706 - 1775) Ein bronzemontiertes stehendes Schaf
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Johann Gregorius Höroldt Hexagonale Teedose mit polychromen Chinoiserien
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Johann Christoph Horn Runder Teller mit farbigen Chinoiserien
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Zuckerdose
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Koppchen mit Unterschale